Kurioses in der Albrechtshainer

Ein Gespenst geht um - Kurioses in der Albrechtshainer Strasse 

veröffentlicht 25.11.2019 
Die anhaltende Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung und Vorfahrtsregelung in der Albrechtshainer Strasse veranlasste uns Ende September, gegenüber dem Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) der Stadt Leipzig nochmals Handlungsbedarf zu signalisieren (siehe hier). Demnach sind Lösungen seitens der Stadt zur Entschärfung der Situation bis auf Weiteres nicht geplant - stattdessen wird auf die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer verwiesen. Und das, obwohl man relativ schnell und einfach hätte positiv auf eine Einhaltung einwirken können, bspw. mit einer Geschwindigkeitsanzeige, welche die Autofahrer auf ihr momentanes Tempo hinweist.

Leider wurde dieser Vorschlag vom VTA abgelehnt. Zu teuer, nicht zielführend, sinnlos! 
Umso überraschender, als Anfang November plötzlich doch eine solche Anzeigetafel still und heimlich zwischen Zwetschgen- und Morellenweg auftauchte.

Die Funktionalität schien noch in den Kinderschuhen zu stecken, da einige Anwohner und Autofahrer eine Tempoanzeige sahen, andere widerum aber nur auf eine leere schwarze Tafel blickten.
Daher informierten wir das VTA (Bereich Ampelanlagen) darüber und erhielten eine kuriose Antwort: Das VTA hat von der Installation keine Kenntnis und ist selber überrascht. Denn der Betrieb ist somit nicht zulässig. Man wolle aber der Sache nachgehen…

Kurz darauf ist die Anzeigetafel abmontiert.

Aufgrund des Überraschungsmomentums beim ersten Telefonat - ehrlich gesagt auf beiden Seiten - riefen wir selbigen Mitarbeiter vom VTA erneut an, um ihn darüber vorsichtshalber zu informieren. Es hätte ja sein können, er geht der Sache tatsächlich schon nach und fragt sich quer über alle Rathausflure, währenddessen ein Kollege das Gerät schon im Hof aus dem Auto lädt.
Gern hätten wir den Blick am anderen Ende der Leitung gesehen. Und unser Gegenüber hätte erst recht unseren Gesichtsausdruck sehen sollen, als wir erfuhren, dass die Beauftragung der Demontage ebenso wenig vom VTA ausging wie die kuriose Installation selbst.

Wir fragen uns daher zu recht: wer hat trotz schriftlicher Ablehnung einer solchen Tempoanzeigetafel selbige montiert und kurze Zeit später wieder demontiert? 

Ein Gespenst geht wohl um...!
Auch der Ortschaftsrat erkundigte sich unabhängig unserer Anfrage ebenfalls in der Behörde. Der Inhalt des Schriftverkehrs glich dem unseres Telefonats. Es blieb also kurios! Offensichtlich aber war der Mitarbeiter im Amt ein anderer. Denn während jener am Telefon die Spurensuche scheinbar aufgab, sorgte sich der andere dann doch um die Zuständigkeiten. 

Und so präsentierte er dem Ortschaftsrat schlussendlich den ominösen Täter: das Ordnungsamt! Dessen guter Wille, die Einhaltung der StVO auf der Albrechtshainer zu gebieten, wurde mit einer Geschwindigkeitstafel der Sorte „Montagsgerät“ gebrochen.
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