Ein Mittwoch in Mölkau

Ein Mittwoch in Mölkau gegen 08.00 Uhr…

veröffentlicht 21.09.2020 
... sollte eigentlich ganz normal verlaufen. Eben der normale Verkehrswahnsinn wie immer: Autos aller Größen, viele aus dem Umland, Busse, Fahrzeuge der Müllabfuhr, Radfahrer, Fußgänger und besonders jetzt die Schüler bevölkern die Straßen.

Doch dann entstand eine Situation, die die ganze Problematik des Verkehrs in Mölkau wieder hochkochen ließ:

In der Albrechtshainer Straße, im südlichen Teil des Ortes, hatte ein Müllfahrzeug einen technischen Defekt und Betriebsmittel liefen auf die Straße. Ein Vorgang, der jedem von uns in ähnlicher Form widerfahren kann. Die Polizei reagierte professionell und sperrte die Straße und die Feuerwehr war vor Ort, um Umweltschäden zu verhindern. Schließlich wurde das defekte Fahrzeug abtransportiert. Alles lief besonnen und ruhig und brauchte natürlich seine Zeit.

Ausgelaufene Betriebsstoffe aus einem Müllfahrzeug an der Albrechtshainer Ecke Moltrechtstr. am 16.09.2020                                   Fotos: Tilo Weiskopf



Die Brisanz dieser Aktion liegt aber auf deren Auswirkungen. Allein die Meldungen über die Sperrung auf MDRaktuell und zahlreichen anderen regionalen Radiosendern bis weit in die Nachmittagsstunden zeigte die Situation speziell dieser Straße auf.

Die Albrechtshainer Straße liegt in einer Zone 30, d.h. gleichberechtigte Straßen über die gesamte Länge. Durch Verzicht auf die Vorfahrtsberechtigung der Anlieger konnten größere Unfälle bisher vermieden werden. Und das Einhalten der Geschwindigkeit erfolgt eher selten. Hauptnutzer in den Stoßzeiten sind vor allem Pendler aus dem Raum Nordsachsen, weshalb die Albrechtshainer Straße im Volksmund mittlerweile auch als die „Muldentaler Rennstrecke“ bezeichnet wird.

An jenem Mittwoch mussten sich nun all diese Fahrzeuge irgendwie zur Zweinaundorfer Straße „durchmogeln“, was auf diesen engen Verbindungsstraßen stellenweise eine Herausforderung war. Durch diesen eigentlich kleinen Defekt am Müllfahrzeug wurden uns die insgesamt vorhandenen, nicht zu akzeptierenden Bedingungen nicht nur auf den Haupt- und Durchgangsstraßen, sondern mittlerweile auch die auf den Nebenstraßen vor Augen geführt.

Die Mobilitätsstrategie 2030 der Stadt Leipzig beinhaltet keine Maßnahme zur Verbesserung der seit Jahrzehnten bestehenden Bedingungen. Wer hilft uns hierbei aber, wenn nicht die gewählten Abgeordneten?


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