Seit Erstellung des Stadtentwicklungsplanes Verkehr und öffentlicher Raum (STEP) im Jahr 2003 und seiner Fortschreibung im Jahr 2015 warten die Mölkauer Bürger auf eine Lösung, die eine deutliche Entlastung des Verkehrs in Mölkau bringen kann. In der ersten Fortschreibung des STEP steht:
„Bei Beibehaltung der vorhandenen Tangentialverbindung über Mölkau und Stötteritz sind dort Umfeld-verträgliche Möglichkeiten zur Entschärfung der verkehrsbedingten Probleme für die Wohngebiete zu prüfen“.
Mittlerweile sind 7 Jahre vergangen und es wird nichts realisiert.
Mit Hilfe der Präsentation soll nun mehr das Problem nochmals veranschaulicht und verdeutlicht werden – gerichtet im direkten Dialog an den zuständigen Bürgermeister. Deren Inhalt soll im Folgenden zusammengefasst werden:
Um das ehemalige Gemeindezentrum gibt es viele Anlaufpunkte für uns Mölkauer. Zum Beispiel das Ärztehaus mit der Apotheke und einer Physiotherapie, Hilfe für die Ohren und die Zähne an der Ecke Paunsdorfer Str./August-Knauer-Str., Sparkasse, Kiosk mit Poststelle und Friseur in der Engelsdorfer Str., der Jugendclub im Gemeindeamt, daneben die Gaststätte “Dionysos” sowie ein Blumenladen und eine Versicherungs-Vertretung. Auf dem freien Platz an der Sommerfelder Straße ist ein Vollsortiment-Verbrauchermarkt mit Backshop geplant. Eigentlich könnte man hier häufig einen Bekannten treffen und gemütlich gemeinsam einen Kaffee trinken, wäre da nicht der extreme Kfz- Verkehr.
Auf der Nord-Süd-Route Paunsdorfer Str./Sommerfelder Str. fahren werktäglich ca. 20.000 Kfz. Das ist ein Hot-Spot des Verkehrsaufkommens in Leipzig.
Mölkau hat ca. 6.000 Einwohner und bietet einige Arbeitsplätze. Der von diesen Personen generierte Quell- und Zielverkehr stellt dabei nur einen kleinen Teil dar, der Hauptverkehr ist der Durchgangsverkehr des nicht geschlossenen Mittleren Rings. Das unterstreicht auch der hohe Anteil von Kfz-Kennzeichen aus Torgau, Delitzsch Oschatz und dem Muldental.
Der Hohe Anteil von Schwerlastverkehr ist ebenso kaum auf Bedürfnisse von Mölkauern zurückzuführen. Nicht unbeträchtlich ist auch der durch Mölkau fließende Stadt-Umland-Verkehr auf der Engelsdorfer Straße und der Zweinaundorfer Straße.
Der Kfz-Verkehr verursacht erheblich Lärm. Im Zentrum von Mölkau haben wir durchgängig Lärmwerte von 70-75 dB(A), an etlichen Stellen sogar 75-80 dB(A) (zum Vergleich: Ein aktiver Staubsauger in 1m Entfernung erreicht einen Wert von ca. 70dB). Diese Werte sind berechnete Werte, wobei die Lärmverstärkung um 3 dB(A) an den Ampeln und die Lärmspitzen durch mindestens 10 Fahrzeuge mit Sondersignal am Tag noch nicht berücksichtigt sind. Der Grenzwert, ab dem die Stadt aktiv nach Möglichkeiten zur Lärmminderung suchen will, liegt bei 63 dB(A).
Leider ist die Stadt in dieser Beziehung bisher nicht fündig geworden. Ein Lückenschluss des Mittleren Rings durch eine Neubautrasse entlang der Bahnstrecke in Anger-Crottendorf (ehemaliger Güterring) würde einen beträchtlichen Teil des Durchgangsverkehrs aus Mölkau (und Stötteritz) aufnehmen. Auf der Geithainer Straße könnte der Verkehr durch das Gewerbegebiet zur Bahnlinie geführt werden. Von der Cunnersdorfer Straße bis zur Richard-Lehmann-Straße würde dann eine neue 2-streifige Straße, welche auf weiten Abschnitten über brachliegendes Bahngelände führt, den Kfz-Verkehr mit dem Bahnverkehr koppeln (siehe Bild) Da diese neue Straße keinerlei Grundstücksanschlüsse berücksichtigen müsste und nur wenige Kreuzungen aufweist, wäre aktiver Lärmschutz an erforderlichen Stellen möglich.
Hinter der Karl-Härting-Straße könnte die Straße sogar mit einer Einhausung versehen werden. Der Stünzer Park stößt mit einer Schmalseite an den Bahndamm, dehnt sich aber ca. 700 m weit vom Bahndamm aus. Eine Verbreiterung des Bahndamms um etwa 10 m für die Straße könnte der Park sicher verkraften. Die wenigen Kreuzungen mit vorhandenen Straßen benötigen nicht alle einen Anschluss und könnten häufig niveaufrei ausgeführt werden. Damit würde der Verkehr unterbrechungsarm und somit ruhig fließen. Mölkau
würde beträchtlich von Kfz-Verkehr entlastet. Damit wäre die Markierung von Fahrradschutzstreifen in der Sommerfelder Straße und in der Paunsdorfer Straße möglich. Und der ÖPNV könnte ohne Stau in Mölkau den Fahrplan einhalten.
Der Vortragende Herr Dr. Rohland fordert die Stadt auf, vor Ende des Moratoriums eine Studie zum Mittleren Ring zu erstellen, um zu dessen Ende die Diskussion um das Für und Wider auf einer sachlichen Grundlage führen zu können. Herr Jana verweist auf das bis 2025 laufende Moratorium, welche vorherige Untersuchungen verhindere.
Was versteht man unter einem Moratorium?
Das Wort "Moratorium" stammt aus dem Lateinischen „morari" und heißt „verzögern“, „aufschieben“. Mit „Moratorium“ bezeichnet man demnach eine Vereinbarung darüber, dass eine bestimmte Sache für eine gewisse Zeit aufgeschoben wird.
Dabei gab es vor den Einschränkungen durch Corona schon Ansätze zur strategischen Verkehrsplanung. Herr Dienberg sieht auf Grund der schwierigen Finanzsituation momentan kaum Chancen zur Realisierung der vorgeschlagenen Streckenvariante und steht als Grünen-Politiker Straßenneubauten generell skeptisch gegenüber.
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Die im Ortschaftsrat Mölkau vorgestellte Präsentation finden sie hier sowie ergänzende Infos zum Verkehr im Ortszentrum.
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