Parkaktiv 2.0

In den späten 70er Jahren gab es schon einmal Personen, die sich in Schüben um Schutz und Pflege des damals noch genannten Zweinaundorfer Parkes einsetzten. Besonders zu nennen sind hierbei Gutsinspektor Friedrich Gödicke sowie der Student der Veterinärmedizin Justus Oertner, der in der LVZ eine Reihe interessanter Artikel zum Park publizierte und damit vorallem junge Leute begeisterte. So entstand eine Gruppe jugendlicher Ornithologen, die sich um Flora und Fauna bemühten.

Im Januar 1980 hielt Oertner den gut besuchten Vortrag „Der Mölkauer Park und seine Zukunft“ – offenbar ausschlaggebend, denn im Juni des gleichen Jahres gründeten Fritz Gödicke, Siegfried Kreusch (damaliger Leiter des Grünflächenamtes), Manfred Franke, Luise Haubold, Ute Winkler, Kristina und Ulrich Forschner und weitere das Parkaktiv. Man veranstaltete Park-Subbotniks und wurde unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr. Nach der Wende entrümmpelte auch die Junge Gemeinde Mölkau einige Bereiche des Parks.


Es ist nicht bekannt, wann sich das Parkaktiv am Ende auflöste.



Anfang 2025 ist die Idee einer Neuauflage geboren und fand bereits Zuspruch. Danke für die Bereitschaft, das „Parkaktiv“ wieder aufleben zu lassen.

In den letzten Jahren wurde die denkmalpflegerische Zielstellung (siehe Infokasten unten) für den Gutspark Mölkau im Auftrag der Stadt erarbeitet. Diese wurde in Auszügen im Ortsblatt veröffentlicht und Interessierte können diese gern beim Ortschaftsrat einsehen. In dieser Zielstellung wird sehr detailliert beschrieben, wie der Park sich historisch entwickelt hat und welche Bedeutung die verschiedenen Wiesen und Alleen hatten.

Langfristig kann/soll dies in ähnlicher Form wieder umgesetzt werden.

In den letzten Jahren sind die großen Wiesenflächen stark verbuscht und immer kleiner geworden, sowie die verschiedenen Gräben stark zugewachsen. Diese wurden in den letzten Wochen von vielen Freiwilligen freigeschnitten, teilweise mit Unterstützung eines großen Forstmulchers. Auf den nun wieder freien Flächen sollen später durch Aussaat wieder Wiesen entstehen. Die abgeschnittenen Gehölze werden zeitnah gehäckselt oder zu Benjeshecken aufgeschichtet und bieten somit Tieren zukünftig einen Unterschlupf.


Nun wird vielleicht die Frage aufkommen: Warum werden denn die kleine Bäume abgeschnitten?


Wer sich die vielen kleinen, in den letzten Jahren überall gewachsenen Bäume ansieht, der wird feststellen, dass es sich dabei meist um den Spitzahorn handelt. Dieser wächst sehr schnell und nimmt damit anderen Bäumen/kleineren Pflanzen Licht und hindert somit deren Wachstum. So auch den für Auenlandschaften typischen Eichen, die bei uns stark überaltert sind und der Bestand gezielt verjüngt werden soll. Diese Arbeiten sind also sinnvoll und erhalten die typische Landschaft.

Naturschutz und nachhaltige Landschaftspflege ist sehr komplex und oftmals auf den ersten Blick nicht gleich verständlich. Zusätzlich haben viele Ahorn auch die Rußrindenkrankheit.


Vielen Dank an die vielen Freiwilligen, die sich für einen starken und sich nachhaltig verjüngenden Gutspark engagieren.

Hintergründe & weiterführende Infos:

  • "Denkmalpflegerische Zielstellung“ Gutspark Mölkau

    (zusammenfassender Auszug aus der Erarbeitung von Landschaftsarchitektin Pätzig, Dresden i.A. der Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer)



    Kurzfristige Maßnahmen

    • Herstellung der Verkehrssicherheit
    • Einsicht in die Pachtverträge
    • Aufforderung und Kontrolle der Pächterin zur fachgerechten Pflege der Wiesen (zweischürige Mahd bis an die Wege im Juni und September, einschließlich Beräumung des Mähgutes)
    • Öffnung des Wirtschaftsweges für den Besucherverkehr und Öffnung des historischen Zuganges von dem (in privatem Besitz befindlichen) Park am Herrenhaus in den öffentlichen Gutspark
    • Grenze des Denkmalgebietes ausweiten, indem der Wirtschaftsweg mit unter Schutz gestellt wird
    • Naturschutzrechtliche Änderung der Biotopflächen Auwald in Biotopflächen „Seggen- und binsenreiche Nasswiesen“ in Teilbereichen
    • Freistellen der ehemals solitär stehenden Platanen
    • Freistellen der ehemaligen „Neunarmigen Linde“, gegebenenfalls Anbringung einer Kronensicherung, Maßnahme dringend!
    • Freistellung aller Wiesenränder durch Rodung des Gehölzaufwuchses und Einbeziehung der Flächen in die regelmäßige Mahd
    • Freistellung der Lindenallee sowie des Bardenganges von Gehölzaufwuchs und Fremdgehölzen, Mahd der Wiese bis an die Wege
    • Beseitigung der Mountainbike-Strecken auf dem Tempelberg
    • Beginn der partiellen Aufforstung innerhalb der baumfreien Bestandslücken nach vorheriger kompletter Rodung des Spitz-Ahorn-Aufwuchses auf den künftigen Aufforstungsflächen
    • Ausbau des Weges vom Tempelberg nach Norden, einschließlich eines rechtlich gesicherten Zuganges über das angrenzende Privatgrundstück nach Mölkau
    • Klärung der öffentlichen Nutzung des Parkplatzes auf dem Privatgrundstück, Sicherung der öffentlichen Nutzung
    • Nachpflanzung der Pyramiden-Eiche auf der westlichen Wiese
    • Beräumung des Bachbettes der Östlichen Rietzschke
    • Erarbeitung eines Informationssystems, das auf der gartenkünstlerischen sowie auf die naturschutzrechtlichen Belange verweist

    Mittelfristige Maßnahmen

    • Entwicklung eines hainartigen Gehölzbestandes mit natürlicher Krautvegetation an der großen Wiese nordöstlich der Östlichen Rietzschke
    • Wiederherstellung der Teichanlage, Gutachten zur Machbarkeit beauftragen
    • Pflanzung von Koniferen (Schwarz-Kiefer, Eibe) nördlich des Tempelberges
    • Wiederherstellung des historischen Wegeverlaufes nach Schürfungen am Tempelberg
    • Errichtung einer großen Rundbank (Maße des ehemaligen Tempels) auf dem Tempelberg, Wiederherstellung von Sichtachsen in die Landschaft, insbesondere in Richtung Osten
    • Freistellung der im Bestand stehenden Platanen südlich des Tempelberges, Entwicklung der Fläche zu einer baumbestandenen Wiese mit Blick in die angrenzenden Wiesenräume und auf die Ackerlandschaft
    • Nachpflanzung der abgängigen Alleebäume (Lindenallee, Bardengang) -sobald genügend Lichtraum zur Verfügung steht
    • Sanierung des historischen Wegenetzes

    Langfristige Maßnahmen

    • Regelmäßige Durchforstung der Waldflächen, Reduzierung des Gehölzaufwuchses (insbesondere Spitzahorn, gezielte Förderung von Zukunftsbäumen)
    • Nachpflanzung abgängiger Solitärbäume
    • Erneuerung der Brückengeländer mit einem gestalterisch höheren Anspruch
    • Aufstellung neuer Bänke mit ansprechendem Design in Anlehnung an das historische Vorbild.

    Wir wollen mit Fördermitteln des Amtes für Umweltschutz im nächsten Jahr diese „Denkmalpflegerische Zielstellung“ als Broschüre veröffentlichen. Darin sind viele Informationen zur Geschichte des Parkes und sehr interessante Pläne, Ideen und zahlreiche Bilder/Fotos enthalten.


    Mitstreiter und Interessenten für das Parkaktiv 2.0 wenden sich bitte an den Ortsvorsteher unter 015731674181 oder klaus-ruprecht@kabelmail.de

  • Hintergründe/Chronologie

    2022 

    Im Rahmen der Quellenrecherche von der Freien Landschaftsarchitektin Birgit Pätzig konnte überraschenderweise eine überaus interessante Geschichte zum Gutspark Zweinaundorf erforscht werden mit dem Fazit: Wichtig ist die Wiederherstellung des Gutsparkes, als Erholungsgebiet für alle Leipziger.


    01.11.2024 

    Erster Einsatz von Axel Gödicke und Klaus-Ruprecht Dietze im Gutspark mit Balkenrasenmäher und Laubrechen, Brommbeerhecken wurden dezimiert und Wege freigelegt


    15./16.11.2025 

    Dank der Initiative pro Mölkau wurde mit großem finanziellen Einsatz ein Forstmulcher bestellt, um erste Flächen entlang der Wiesen und des Hohen Graben freizuschneiden. Mehrere Freiwillige legten Hand an und halfen kräftig mit.


    13.01.2025

    Zur Umsetzung der denkmalpflegerischen Zielstellung wurde das Parkaktiv 2.0 gegründet. Die Kämpfer der ersten Stunde Axel Gödecke und Klaus-Ruprecht Dietze warben um Mitstreiter


    17.01.2025 

    Mit einem Radlader wurden Stämme von der Wiese entfernt


    01.02.2025 

    Erster Großeinsatz; Wege wurden freigeschnitten und gesäubert, der invasieve Spitzahorn beseitigt (Axel Gödecke, Klaus-Ruprecht Dietze, Holger Gasse, Thomas Stiede, Elke Lauschke, Tino Winter). Als Dank gab es von einem Unbekannten einen Kasten Bier und zwei kleine Flaschen Sekt


    15.02.2025 

    Es ist immer noch Zeit dem Wildwuchs beizukommen und Wiesenflächen zurückzugewinnen (Axel, Klaus-Ruprecht, Tino, Thomas, Jörg Mehlis, Frank Vogel, Dieter Heinzel, Matthias Recker, Roman Kreuch, Ullrich Roland, Michael Hahn, Elke Lauschke, Katrin und Uwe Förster, Ricarda Geißler, Rene Blankensee, Stefan Heller und Sohn, Jo Gabel und Sohn, Andreas Pöge). 

    Eine schlagkräftige Truppe, die das Areal schon in ein ansehnliches und parkähnliches Gelände verwandelten. Sie legten Sichtachsen entlang der Rietzschke frei und beseitigten den Unterwuchs an den Solitärbäumen, die nun wieder in voller Pracht erstrahlen können, nachdem auch die Wege freigekehrt wurden.

      


    20.2.2025 

    Axel und Klaus-Ruprecht (die Unermüdlichen) kämpfen sich weiter durchs Unterholz. Der wichtige Entwässerungsgraben entlang der Strasse am Park wurde vollständig freigeschnitten. Unterstützt wurden sie von Matthias Recker und Jörg Mehlis, es wurde fleißig gehäxelt und die Bäume auf der Koppel wurden von ihren massiven Gattern befreit, freigeschnitten und gepflegt.


    21.02.2025 

    In mühevoller Kleinarbeit ist von Axel Gödecke eine achtteilige Rundbank gefertigt wurden für den Tempelberg im Gutspark


    Mit Stand vom 25.02.2025 sind folgende Mitstreiter im Parkaktiv 2.0 erfasst:


    Axel Gödicke

    Harald Bennemann

    Andreas Rümmler

    Jens Scheffer

    Klaus-Ruprecht Dietze

    Tino Winter

    Stefan Heller und Sohn

    Thomas Stiede

    Elke Dr. Lauschke

    Jörg Mehlis

    Frank Vogel

    Roman Kreuch

    Andreas Pöge

    Ricarda Geißler und Rene Blankensee

    Michael Hahn


    Weitere Ambitionierte sind gern gesehen und melden sich bitte unter 015731674181 oder klaus-ruprecht@kabelmail.de




    Klaus-Ruprecht Dietze